Natürlich warst du nicht mehr zeitgemäß. Aber schön. Schönheit ist mehr als bunte Sitze und schließbare Dächer. Unser geliebter Bökelberg ist endgültig Geschichte. Ausradiert. Die Tribüne wurde gesprengt. Sie war es, die der Baustelle in den letzten Wochen ein Gesicht gegeben hatte. Und sie war es, die den Schutt, die Trümmer und die Erdhügel immer noch zum Bökelberg hat werden lassen. Es war nach wie vor die schönste Baustelle der Welt, denn sie war immer noch das Stadion, der Berg, der Mythos. All das ist jetzt vorbei. Natürlich ist der Nordpark Borussia`s Gegenwart und Zukunft und natürlich ist der Nordpark wichtig. Aber das ist kein Grund so mit seiner Vergangenheit, mit seinen Wurzeln umzugehen. Der Bökelberg wäre erhaltenswert gewesen. Vielleicht nicht in vollem Umfang (z.B. Trainingsplatz Alm und Aschenplatz) – aber das Stadion an sich. Und nicht als leere, dem Verfall gewidmete Hülle, sondern als Heimstätte der Amateure – in der Regionalliga. Die U23 im Stadion der Fohlen, das hätte gepasst. Oder nicht? Stattdessen muss jetzt in Rheydt investiert werden. Das hätte man früher bedenken sollen. An den Bökelberg denkt man in Kiel ebenso wie in München, wenn man die Worte „Büchsenwurf“ und „Pfostenbruch“ hört. Er stand für die Fohlenelf, für Offensivfussball, Emotionen, Atmosphäre, der kleine Verein aus dem Westen, der den großen über Jahre Paroli bieten konnte, für große Spieler wie Netzer, Effenberg, Heynckes und viele mehr, für besonders treue Spieler wie Berti Vogts und Uwe Kamps, für ebenso treue Fans – vor allem in der Nordkurve, für Stehplätze für wenig Komfort, für Leidenschaft und viel mehr. Ein Aufstieg, der wie eine Meisterschaft mit 100.000 Menschen gefeiert wird. Kult, Legende, Mythos – all das verbindet man mit dem Bökelberg. Ein gewachsenes Stadion mit den immer gleichen Wegen durch Eicken vorbei am Fanprojekt, vorbei an der Ostgerade und dann zum Stehplatz in der Nordkurve. In Zeiten von Sitzplätzen, VIP Bereichen, Business Seats und Shuttlebussen fehlt das irgendwie, weil es in den letzten beiden Jahren in der Euphorie um das neue Stadion etwas untergegangen war und verdrängt wurde. Mittlerweile wird das Stadion im Nordpark als „normal“ empfunden und man merkt, was einem doch etwas fehlt. Und das kann zukünftig keine Gedenkplakette in einem teuren Wohngebiet ersetzen. Da hätte vielleicht die Erhaltung einiger Stufen der Ostgeraden, der Süd- oder Nordkurve geholfen. Natürlich war es keinem Fan möglich, den Abriss zu verhindern, da er Bedingung zum Bau des Nordparks war. Und aus nostalgischen Gründen die Existenz und Zukunft des Vereins aufs Spiel setzen, das geht wirklich nicht. Schade, dass in anderen Städten alles einfacher war, wo das alte Stadion stehen blieb oder das neue Stadion „über“ das alte gebaut wurde. Das macht die Situation für die Anhänger natürlich erträglicher. Der Bökelberg war eine der wenigen verbliebenen Kultstätten im Profifussball, deren Verfall auch einen Teil ihres Reizes ausmacht. Was bleibt nach dem Bökelberg? Der Tivoli in Aachen? Das Millerntor auf St. Pauli? Jetzt ist es
also Zeit Abschied zu nehmen. Danke Berg, dass du dich über 2 Stunden gegen die
Sprengung gewehrt hast. Seitdem durfte auch dem letzten klar sein, dass
die Sprengung ein Fehler war. Aber der Berg wird auf zahlreichen Fotos, auf Filmmaterial, in Gedanken und Anekdoten weiterleben. Und hoffentlich auch auf diesen Seiten. Wir alle sollten den Berg in guter Erinnerung behalten und unsere Gedanken und Geschichten mit anderen Fans teilen. WIR SIND BERG! Daher soll es auch in Zukunft Updates geben. Also schaut weiterhin zahlreich hier vorbei. Wer sehenswerte Fotos vom Berg, von Spielen der Borussia (besonders älteren Datums) oder auch vom Nato Musikfestival hat kann sich gerne per Email melden. Da nun eine erste Phase dieser Seite praktisch abgeschlossen ist, wird es Zeit eine vorläufige Bilanz zu ziehen und einigen Leuten zu danken: Peter Corsten und von Borussia Herr Kreuels für ihre individuelle Hilfe, die Partnerseiten (unter „Links“) und aus der Medienwelt den Leuten von der WDR Lokalzeit, Herrn Icks von der Westdeutschen Zeitung, Frau Peters von der Rheinischen Post, dem Pluspunkt Magazin und besonders Frau Veugelers von den Grenzland Nachrichten. Diese Seite sollte und soll weiterhin eine reine „Bergseite“ sein, keine Borussia Fanseite. Daher gilt der Dank auch allen Anhängern anderer Vereine für ihre fairen Gästebucheinträge, bei denen sehr wohl zwischen persönlicher Antipathie zur Borussia und dem Verhältnis zum Bökelberg unterschieden wurde. Nicht zu vergessen: alle Borussenfans und neutrale Besucher dieser Seiten und besonders die Verfasser der Gästebuch Einträge. Danke für weit über 20.000 Besucher seit Januar. Das hätte ich mir zuvor nicht träumen lassen. Auch nicht, wieviel Traffic diese Besucher verursachen. Aber das nimmt man auch als Webmaster einer nicht kommerziellen Seite gerne in kauf. An alle, die aus purer Profitgier zum Berg gehastet sind um Steine, Teppichstücke und Splitter von Werbebanden zusammenzuraffen und aus Profitgier bei Ebay zu verhuren – Ihr seid nicht Borussia. IHR SEID NICHT BERG! Ihr habt die Liebe anderer zur Borussia und zu diesem Stadion schamlos ausgenutzt ohne einen echten Gegenwert zu erbringen. Ich habe unzählige Stunden an der Baustelle und mit diesen Seiten zugebracht. Was habt ihr für den Berg getan? Ich hoffe auf weiterhin zahlreiche Besucher auf diesen Seiten mit reichlich Gästebucheinträgen, Feedback für Updates, eine erfolgreiche Saison für Borussia und eine erfolgreiche WM. 07.März 2006 13 Uhr, Mönchengladbach am Niederrhein – ein großer Fehler wurde begangen. Danke Bökelberg. Du warst das schönste Stadion der Welt und wirst es auf ewig sein. WIR SIND BÖKELBERG! |